Spieletest von:
Stefan
White Anduriel
Bei Star Ocean: The Divine Force handelt es sich um ein Action-Rollenspiel, das aus der Schmiede von Tri-Ace stammt und von Square Enix veröffentlicht wurde. Das Spiel ist seit dem 27. Oktober 2022 offiziell für PlayStation 4, PlayStation 5, PC (Steam), Xbox One und Xbox Series X/S erhältlich.
Allgemeines
Sechs Jahre nachdem Star Ocean: Integrity and Faithlessness erschienen sind, erscheint nun der neuste Teil der Star Ocean-Serie. Auch wenn es sich bei Star Ocean: The Divine Force um den sechsten Teil der Hauptreihe der Serie handelt, erzählt dieser eine komplett eigenständige Geschichte – daher ist das Spiel auch für Neulinge in der Reihe ein guter Einstieg.
Das Spiel bietet eine originelle Geschichte mit zwei individuellen Handlungssträngen, mit deren Hilfe man die Geschichten der beiden Hauptcharaktere nähergebracht bekommt.
So lernt man Raymond, den Kapitän eines Raumschiffes kennen, sowie Laeticia, die Kronprinzessin des Königreiches Aucerius. Zusammen begeben sie sich auf ein Abenteuer, welches das ganze Universum erschüttern wird.
Im Jahr 583 hat sich die Pangalaktische Föderation, eine Friedensmacht in der Galaxie, die seit jeher für Gerechtigkeit steht, verändert: Sie ist in Dunkelheit gehüllt und assimiliert Planeten gegen deren Willen.
Der Spieler lernt Raymond Lawrence, Kapitän des Handelsschiffs Ydas, kennen. Dieser verlässt gerade den nicht föderierten Planeten Verguld, um sich auf eine ganz normale Transportmission zu begeben. Doch geraten die Dinge auf dieser Mission aus dem Ruder, als die Ydas von der Astoria angegriffen wird. Dieses Schlachtschiff führt an dessen Bord ein Mitglied der führenden Kenny-Familie der Föderation, Marielle L. Kenny. Durch schwere Schäden am Schiff sind Raymond und seine Crewkameradin Chloe Kanaris gezwungen, inmitten des Chaos‘ das Schiff zu verlassen und den abgelegenen, unterentwickelten vierten Planeten im Aster-System anzusteuern.
Bei der Landung mit den Rettungskapseln werden Raymond und Chloe getrennt, zudem wird Raymond direkt von einigen der weniger freundlichen einheimischen Tiere angegriffen. Doch erhält er bei seinem Kampf Hilfe, sein Leben wird von der Kronprinzessin des Königreichs Aucerius, Laeticia Aucerius, und ihrem Ritter Albaird Bergholm gerettet. Laeticia ist sehr erstaunt über die unheimliche Herkunft des Fremden. Doch erkennt sie in ihm etwas und so bittet sie Raymond, ihr Königreich vor der Bedrohung durch das benachbarte Vey’l-Imperium zu retten und ihr bei der Suche nach dem flüchtigen Midas Felgreed zu helfen. Er willigt ein, wenn sie ihm im Gegenzug hilft, Chloe zu finden. So beginnt ihre Reise auf Aster IV, und die beiden Helden begeben sich auf ein Abenteuer, das die Grundfesten des gesamten Universums erschüttern wird.
Wie auch in Star Ocean: The Second Story gibt es im neusten Teil wieder zwei Protagonisten. Als Spieler hat man zu Beginn des Spiels die Wahl, ob man mit Raymond oder Laeticia spielen möchte. Je nach Protagonisten, erlebt man so die Ereignisse aus Sichtweise des jeweiligen Charakters:
Ebenso schließen sich je nach Protagonisten andere Charaktere der Gruppe an, das Ende des Spiels ist jedoch allen Gruppenmitgliedern gewidmet.
Kampfaction
Das Kampfsystem ist recht rasant gehalten, bis zu vier Charaktere können aktiv im Kampf beteiligt sein und zwei Charaktere stehen als Reserve zur Verfügung. Ebenfalls möglich ist es, im Kampf die Charaktere zu wechseln, sodass man Kämpfe auch mit diesen bestreiten kann. Kämpfe finden immer nahtlos statt – als Spieler ist man so auch in der Lage Kämpfen auszuweichen.
Fertigkeiten, die die Charaktere im Kampf einsetzen können, kosten AP. Fallen diese auf Null kann der Charakter keine weitern Angriff ausführen. Mittels Tastendruck können die AP schnell wiederhergestellt oder zu einem anderen Charakter gewechselt werden. Fertigkeiten lassen sich zudem kombinieren: Führt man diese in einer bestimmten Reihenfolge aus, hinterlassen sie ordentlich Eindruck beim Gegner. Diese Kombinationen können auch auf Shortcuts gelegt werden, sodass es einfacher wird diese Kombinationen auszuführen. Durch das Erhöhen des Levels des Charakters oder durch Freischalten neuer Eigenschaften über den Skillbaum können die AP-Kosten der Fertigkeiten gesenkt werden. Bei einem Level-Aufstieg erhält jeder Charakter SP. Diese können für den Ausbau des Skillbaumes genutzt werden. Hierdurch können nicht nur Eigenschaften oder Fertigkeiten verbessert, sondern auch neue Fertigkeiten erlernt werden, die einem im Kampf noch gefährlicher werden lassen.
D.U.M.A. System im Kampf
Im Spielverlauf, wird das Kampfsystem noch um das D.U.M.A.-System erweitert. Durch dieses stehen dem Spieler noch mehr Fertigkeiten für den Kampf, aber auch für das Reisen durch die Gebiete zur Verfügung:
Fertigkeiten des D.U.M.A.-Systems bieten Hochgeschwindigkeitsangriffe, Schilde und einiges mehr. Mittels Edelsteinen, die man überall in der Welt finden kann, können diese Fertigkeiten verstärkt werden.
Sehr interessant ist der Stopp-Modus des Spiels: Mit diesem kann das aktuelle Spielgeschehen vollständig angehalten werden. Nun können Ziele gewechselt oder den Gruppenmitgliedern neue Anweisungen gegeben werden.
Die Gebiete, in denen man sich bewegt, sind recht groß gehalten, doch lohnt sich das Erkunden, um Schatztruhen zu finden, die unterschiedliche Arten von Belohnungen enthalten. Auch stößt man des Öfteren auf Objekte, die sich durch einen Angriff zerstören lassen und dadurch Items hinterlassen. Items werden, wie auch in den Vorgängern der Reihe, zum Herstellen von Gegenständen benötigt – ein guter Vorrat kann also nicht schaden.
Ebenfalls kehren die privaten Aktionen mit anderen Charakteren wieder zurück. Hierbei handelt es sich um kurze Sequenzen zwischen dem Charakter des Spielers und einem anderen Charakter aus der Gruppe. Je nachdem, wie weit man diese im Spiel vorantreibt, welche Antworten man bei den Gesprächen auswählt, tragen diese zum Ende der Geschichte bei.
Fliegen mit dem D.U.M.A. System
Die Musik in Star Ocean: The Divine Force bietet einen breiten Mix aus Sci-Fi und Fantasy. Auf die Gebiete ist der Soundtrack sehr gut abgestimmt und passt in der Regel auch zur aktuellen Situation in der Hauptstory. Allerdings sind einige Soundeffekte irgendwann im Spiel doch etwas nervig: Der Fund eines Items oder eines Schatzes wird ständig vom gespielten Charakter kommentiert.
Klar ist Grafik nicht alles, doch gerade in der heutigen Zeit, wirkt sie in Star Ocean: The Divine Force glanzlos. Ob neue oder alte Konsolengeneration – hier ist noch deutlich mehr Potenzial drin. Vielleicht mag es hier auch an den großen Gebieten liegen, die teilweise recht leer wirken, so meint man in einigen Ecken etwas Aufregendes zu finden, doch wird mit Pflanzen oder Steinen enttäuscht.
Als Neuling in der Star Ocean-Reihe musste ich tatsächlich erst einmal mit dem Spiel warm werden.
Das Kampfsystem hat mich überzeugt, ich mag schnelle und rasante Systeme, auch dass man nicht nur an einen Charakter aus der Gruppe gebunden ist. Auch den Soundtrack finde ich gelungen, er passt zu der Stimmung im Spiel, nichts ist schlimmer als bei einer traurigen Stimmung im Spiel einen aggressiven oder zu fröhlichen Soundtrack zu hören, wodurch die Stimmung nicht richtig übermittelt wird.
Was die Geschichte angeht, so musste ich mit dieser erst warm werden, wie anfangs schon gesagt. Doch nimmt diese im Laufe der Spielstunden dann an Fahrt auf. Man lernt die Charaktere besser kennen, versteht ihre Handlungen und Beweggründe.
Allerdings sagt mir die Grafik des Spiels nicht zu. In der heutigen Zeit erwartet man Einiges mehr, gerade wenn ein Spiel für die neuste Generation erscheint. Ok, Grafik ist nicht alles, aber sie sollte auch zum Gesamtpaket passen, für mich wirkt sie leider glanzlos und doch etwas langweilig.
Alles in allem halte ich Star Ocean: The Divine Force doch für ein solides Spiel, besonders den Kennern und Fans der Reihe, wird es ein ordentliches Wiederholungspotenzial bieten.